Re: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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gypsy-tail-wind
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lathoIch habe eben gerade nochmal Viaggio im Wakeman nachgeblättert. Was mir nicht bewusst war, war die Teilung der Kritiker in Italien und Frankreich – politische Traditionsbatallione und filmerfahrene Aufrührer. Für die einen ist der Film Verrat am Neo-Realismus, für die anderen Kino. „[…] of all Italian directors Rossellini has done the most to extent the frontiers of the neorealist aesthetic[…]“ schrieb Bazin, Rivette „all other films suddenly aged ten years“, Bertolucci ließ eine Figur in Prima della rivoluzione (liegt hier immer noch ungesehen herum) „Remember, you cannot live without Rossellini“ sagen (alle Zitate nach Wakeman). Und Godard drehte Le mépris.

Dagegen natürlich gar keine Widerrede von mir – auch wenn ich das Initiationserlebnis mit Dir und Napo nicht teilen kann (auch bei „Ossessione“ nicht, in der Tat). Dass „Viaggio in Italia“ ein Film mit Folgen war, habe ich ja in meinem Vorgriff auf Antonioni schon gedacht bzw. auch längst gewusst. Den Blick hinüber nach Capri kann man nach Deinem Zeitraffer ja quasi als einen Blick nach zu Godard deuten – die Vorstellung gefällt mir ausserordentlich!

Den Bertolucci solltest Du Dir mal anschauen, ich mag ihn unheimlich gerne! (So gerne, dass ich ihn gleich zweimal im Kino anschauen war und mir danach sogar eine DVD zulegen musste – die aber seither auch ungesehen herumliegt.)

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