Re: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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fifteenjugglers
war mit Benno Fürmann in Afghanistan

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Hier auch zweimal Sokurow dieser Tage:

11.11.14

„Mat i syn“ („Mutter und Sohn“) von Alexander Sokurow (Russland, Deutschland 1997). Ein junger Mann trägt seine Mutter durch eine verzerrte und verfremdete Küstenlandschaft, vom Krankenbett zum Tod. Ein wunderbarer und irgendwie zärtlicher Film, nur die Bildverzerrungen hätten meinetwegen etwas weniger ausgeprägt sein dürfen.

12.11.14

„Smirennaya zhizn“ („Ein Leben in Demut“) von Alexander Sokurow (Japan, Russland 1997). Dieses kleine Juwel verbirgt sich auf der Artificial Eye-DVD von „Mutter und Sohn“ unter „Extras“ – es gibt, glaube ich, noch nicht einmal einen Hinweis auf der Hülle. Die Dokumentation zeigt Sokurows mehrtägigen Besuch bei einer alten Japanerin, die in einem noch älteren Haus irgendwo in den Bergen (der Ort wird erst im Abspann genannt) eine Art Eremitendasein führt – ohne Strom und fließendes Wasser. Der Film kommt mit sehr wenigen Worten aus – sparsame Kommentare Sokurows, die Frau, Umeno Mathuyoshi, spricht erst ganz zum Schluss, als sie einige selbst verfasste Haikus rezitiert. Die Kamera ertastet Oberflächenstrukturen, zeigt Hände in Großaufnahme, fängt die atemberaubende Umgebung ein. Gleichermaßen Dokumentarfilm wie Zen-Meditation.

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"Don't reach out for me," she said "Can't you see I'm drownin' too?"