Re: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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friedrich

Registriert seit: 28.06.2008

Beiträge: 5,103

talking headGet On Up

Wie Friedrich da oben schon schrieb: Von alleine wäre ich wohl nicht auf die Idee gekommen, mir diesen Film anzusehen, da ich weder mit seiner Musik wie auch ihm als Menschen wenig anfangen kann.
(…)
Ich fand den Film recht unterhaltsam und mir war nicht bewusst, wie groß der Einfluss von Brown auf Teilbereiche der heutigen Musik ist. Außerdem scheint er ja in seinen jungen Jahren das (damalige) musikalische Establishment gehörig auf den Kopf gestellt zu haben (Live-Alben/Konzertmanagement). Und ja, die druckvolle Bläsersection höre auch ich oft in anderer Form heute oft.
(…)
Menschlich aber wohl eher ein ziemliches Arschloch. Als sein „Mentor“ und Freund Bobby Bird hätte ich ihm wahrscheinlich irgendwann vor die Füße gespuckt … oder ihm ob seiner Arroganz auf die Fresse gehauen.
(…)
PS. was mich verwundert: Im Abspann wurde er als der meistgesampelte Musiker bezeichnet?! Wusste ich nicht, Mick Jagger aber anscheinend schon! (…)

talking headWie ich ja da oben schon schrieb, kenne ich die Musik von James Brown kaum/garnicht. Deshalb kann ich auch nicht beurteilen/einschätzen, von wem er wo auf/in welchem Song gesampelt wurde.

Welches Album würdest du denn als Experte als Einstieg empfehlen? Live At The Apollo bekommt ja in den Kritiken und auch hier (fast) nur Bestnoten! Wäre das dass richtige, obwohl ich eigentlich überhauppt nicht auf Live-Alben stehe?

Ich mische mich da mal ein.

Habe Get On Up noch nicht gesehen, muss das aber unbedingt tun, denn natürlich ist James Brown ein Gigant vom Format eines Chuck Berry, Elvis, Ray Charles, Johnny Cash, Dylan-Beatles-Stones etc. ff. Was denn sonst? In den frühen 80ern konnte man auf jeder zweiten Hip Hop-Platte James Brown ächzen und stöhnen hören.

Gute Künstler sind nicht zwangsläufig gute Menschen, aber das ist eine Weisheit, die man sinngemäß auch auf erfolgreiche Politiker, Wissenschaftler oder Unternehmer beziehen könnte. Jedenfalls kann man einen Künstler nicht an seiner Menschenfreundschaft messen. Ein gerüttelt Maß Narzissmus gehört gerade im Showbiz wohl mit dazu.

James Brown ist m.E. weniger ein Album-Künstler als ein Performer und Single-Künstler. Die Apollo Live-Alben sind ja wohl Legende. Ich kenne jedoch nur das zweite von 1968. Ansonsten – und vermutlich für den Hörgenuss in den heimischen vier Wänden geeigneter – bist Du mit einer Compilation, z.b. der 40 Anniversary Collection oder der brillanten In The Jungle Groove gut bedient. Letzteres ist so eine Art Zwitter aus Album und Compi, da keine übliche Best Of, sondern unveröffentlichte Tracks + Fan-Favourites ff. Da hast Du dann auch gleich the most sampled acht Takte der Popmusik mit drauf.

Andere Meinungen?

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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)