Re: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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skraggy

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scorechaserIch muss auch sagen, dass ich den Film jetzt länger nicht gesehen habe, und er doch einige Längen hat, und nicht so ganz rund ist. Ich muss gestehen, dass er immer noch einen Platz in meinem Herzen hat, da ich in damals während meines USA-Aufenthaltes 1994 in Seattle gesehen habe, und er mich mit dem ganzen Nexus-Kram damals sehr angesprochen hat. Dennoch ist das wohl alles in allem einer der wirklich weniger guten „Star Trek“-Film, neben „Insurrection“ und „The Final Frontier“. Dennoch hat er seinen Charme, was wahrscheinlich an der Zusammenführung der beiden Kapitäne liegt. Dennoch hätte man den beiden eine etwas aufregendere und interessantere Story gewünscht.

Was habe ich mich damals gefreut, dass die Crew um Picard den Sprung ins Kino schafft. Und dann das! „Generations“ ist dermaßen unrund, dass es mich auch heute, 20 Jahre später, aufregt. Was wurde nicht alles in diesen Film gestopft:

– ein Prolog, der ausschweifend Kirks Verschwinden erzählt
– die neue Crew insgesamt
– eine ausgiebige, lustig gemeinte, auf dieser Ebene aber misslungene und für die eigentliche Story vollkommen irrelevante Szene zu Worfs Beförderung
– Data hat plötzlich ’nen Emotionsschip und tickert durch! Phasenweise recht amüsant, angesichts des erzählerischen Stellenwerts, den Datas Bestrebungen menschlich zu werden in der Serie einnehmen, insgesamt aber viel zu stiefmütterlich behandelt
– Picards Familie, in der Serie noch charmant eingeführt, wird off-screen und ohne wirklichen Sinn für die Handlung fast vollständig ausradiert. Hätte sich seine später folgende Nexus-Fantasie um seinen Bruder und seinen Neffen gedreht – ich hätte diesen Handlungsstrang zwar nicht gut gefunden, aber er wäre nachvollziehbar gewesen. So aber hadert Picard lediglich kurzzeitig mit der Situation und geht danach wieder zur Tagesordnung über. Verschenkt!
– Plötzlich führt der Film die klingoischen Schwestern ohne Erläuterungen zu ihren Charakteren und ohne Ankündigung als Antagonisten ein und so plötzlich wie sie erschienen sind, werden sie auch schon wieder ausgelöscht.
– Picard outet sich im Nexus zeitintensiv als Spießer
– Kirk darf sich ewig lange daran versuchen, Toast für sein Hascherl zuzubereiten. Ach ja, ausreiten darf er auch noch!

Ne ne, der Film ist eine zusammenhangslose Aneinanderreihung von Versatzstücken, die für sich jeweils okaye bis gute Serienfolgen ergeben hätten, im Zusammenspiel aber nicht funktionieren. Immerhin wird die Enterpise-D in einer auch heute noch sehr sehenswerten Szene spektakulär zerlegt.
Erst mit dem nächsten Film sollten Picard & Co. einen würdigen Kino-Auftritt erhalten. Leider war das auch schon der einzige gelungene dieser besten Crew des „Star Trek“-Universum.

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