Startseite › Foren › Kulturgut › Für Cineasten: die Filme-Diskussion › Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II) › Re: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)
FriedrichDavon habe ich mir bislang erst etwa die erste Hälfte angesehen. Die zweite Hälfte vielleicht heute Abend. Deutscher Low Budget Spaghetti Western mit einem Clint Eastwood look-alike in der Rolle des Sunshine. Aber gerade der Low Budget-Charme macht ja offenbar auch einen Teil des Reizes von Roland Klicks Filmen aus. Mario Adolf ist natürlich großartig.
An low oder high budget habe ich bei Klick bisher eigentlich nie gedacht, ich finde jedenfalls nicht, dass die Filme billig aussehen oder dass sie mit höherem Budget anderes (bzw. besseres) erreicht hätten. Was Klick vor allem auszeichnet, ist m.E. einerseits die sehr entschlackte Art der Erzählung, die ohne moralisierenden oder erklärenden Ballast auskommt und auf die Kraft der Bilder vertraut. Und sein Händchen für eine ungekünstelte Inszenierung von Schauspielern (insbesondere natürlich hier Marquard Bohm, weniger Adorf, der auf seine Art aber auch Spaß macht). „Deadlock“ hat ja in der absurden – teils komischen, teils tragischen – Ausweglosigkeit, in der die Figuren sich wechselseitig gefangen nehmen, entwaffnen, abstoßen, anziehen und töten, schon fast etwas von Beckett.
Friedrich
Verstehe ich nicht ganz: Ist Die Chance eine Doku über eigentümliche Castings und/oder vertane Chancen im Filmgeschäft?
Für mich ist das vor allem ein wunderbar sensibler Einblick in die Realitäten, Befindlichkeiten, Sehnsüchte und nicht zuletzt den Jargon junger Teenager Ende der 60er jenseits der Großstadt-Hipness. Da der Wunsch, mal vor einer Kamera zu stehen, ja bei allen Mädchen eh nur sehr abstrakt war, stand für mich die Frage, ob sie es am Ende ins Filmgeschäft schaffen oder ob sie gar eine Chance „vertan“ haben, nicht im Vordergrund. Schon die Teilnahme am Casting dürfte für alle Beteiligten Abenteuer genug gewesen sein.
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