Re: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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napoleon-dynamite
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GrievousAngelWie findest du den bzw. wie reiht er sich deinem Empfinden nach in Miyazakis Gesamtkatalog ein?

Zwiespältiges Meisterwerk trifft es wohl am besten, bei aller Kontroverse aber vielleicht auch Miyazakis eindringlichster, sicherlich persönlichster und (was die Erzählweise betrifft) avantgardistischster Film. Ein Werk jedenfalls, bei dem die Frage, wie unpolitisch Kunst sein darf, nicht so einseitig beantworten sollte, wie es die deutsche Filmkritik mal wieder tut (zum Beispiel: blauäugig naiv wie Andread Platthaus in der FAZ, aggressiv polemisch wie Rüdiger Suchsland bei artechock). Muss ich noch etwas sacken lassen und in der nächsten Zeit eventuell noch einmal anschauen.

Gibt es schon weitere Meinungen? Candy, Ashitaka, pinch – eure Ghibli-Expertise ist gefragt!

Harry RagZiemlicher Quark. Und wenn dann auch noch die FX-Arbeiten schlechter sind als in den Filmen der „Alien“-Reihe, die 20 bis 30 Jahre älter sind, hört der Spaß auf. Die letzte Szene: Ein Witz.

„Prometheus“ ist kruder Bullshit, aber gerade weil es Ridley Scott seit einiger Zeit den Draht aus der Mütze zwirbelt, mag ich den Film (und auch „The Counselor“) sehr gerne. Ob man es im Ergebnis nun mag oder nicht: Scott ist einer der wenigen klassischen Auteurs, die das Spiel noch immer ausschließlich nach ihren eigenen Regeln spielen.

Außerdem gestern nacht noch gesehen:


The Zero Theorem von Terry Gilliam

Drei Erkenntnisse: 1. Rasiert man Christoph Waltz den Kopf und die Augenbrauen, verliert er nahezu alle Ausdrucksmöglichkeiten. 2. Man kann klassische Kafka-Dystopien mit allem möglichen kreuzen (Gilliam machte es in „Brazil“ und „12 Monkeys“ ja selbst einigermaßen überzeugend), aber leider nicht mit einem Katy-Perry-Video. Zumindest nicht bei so geringem Budget. 3. So selbstverständlich sexistisch wie Gilliam ist, hätte er es vielleicht auch einfach beim Drehen kurzer Animationclips belassen können.

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