Startseite › Foren › Kulturgut › Für Cineasten: die Filme-Diskussion › Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II) › Re: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)
Bei mir ist es schon etwas länger her, daß ich den Film gesehen habe. Aber grade die Zurückhaltung, wie du es nennst, empfand ich als die große Stärke des Films. Nicht zuletzt gegen das plakative, nur auf den Effekt bedachte Element in unserem Umgang mit dem Holocaust wendet sich ja der Film, da ist es nur konsequent, daß der Film selbst sich etwas zurücknimmt. Der extreme Realismus, der Verzicht auf jede Überhöhung, das sind die Dinge, die den Film erst so stark wirken lassen, besser als es eine typische bigger than life-Hollywood-Geschichte je gekonnt hätte. Und grade in letzter Zeit habe ich einige Filme gesehen, bei denen es geschafft wurde, die vordergründige Aussage durch verschiedene Elemente völlig zu konterkarieren, wodurch sie bestenfalls lächerlich wurden (Sucker Punch war so ein Film. Vordergründig feiert der Film die Freiheit, aber eigentlich ist er nur eine Wichsvorlage für Fetischisten). Um so mehr sollte man es genießen, wenn ein Film ein Form hat, die ihn wirklich trägt.
--
And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fame