Re: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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fifteenjugglers
war mit Benno Fürmann in Afghanistan

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20.03.14

*„Gregory’s Girl“ von Bill Forsyth (Großbritannien 1981). Charmante Coming Of Age-Story vom „Local Hero“-Regisseur, die mehr die Comedy-Karte spielt, aber dennoch in der Figurenzeichnung überzeugt. Gregory, ein schlaksiger, etwas unbeholfener schottischer Teenager verliebt sich in den weiblichen Star seiner Fussballmannschaft. Das Mädchen ist eine Klasse zu hoch für ihn, trotzdem scheinen sich die Dinge in seinem Sinne zu entwickeln. Die Dialoge sind extraknackig, und drumherum gibt es eine Menge toller Figuren, wie den unbedarften Trainer, Gregorys altkluge kleine Schwester, die ihm Tipps zum ersten Date gibt oder die beiden liebenswerten Deppen, die beschließen, nach Caracas zu trampen, weil dort angeblich das Verhältnis Frauen:Männer 10:1 beträgt. Großartiger Film.

21.03.14

„Drinking Buddies“ von Joe Swanberg (USA 2013). Mein erster Swanberg. Olivia Wilde und Jack Johnson als Brauerei-Kollegen, die, obwohl beide in festen Händen, einander zugeneigt sind. Ich mochte die Figurenzeichnung, die ökonomische Erzählweise und das Unaufgesetzte. Warum ich mehr Interesse an Working Class Twentysomethings haben sollte als an Wohnungssuche in Brooklyn, weiß ich allerdings nicht.;-) Ich will trotzdem auf jeden Fall mehr Swanberg!
P.S.: Die Schlussszene ist sehr toll.

22.03.14

„Why Worry?“ von Fred C. Newmeyer und Sam Taylor (USA 1923). Harold Lloyd als Hypochonder, der zur Erholung in einen südamerikanischen Inselstaat reist. Eine Revolution stört die Rekonvaleszenz, also wird unerwartet tatkräftig zu Gunsten des Guten interveniert. Unterstützt wird Lloyd dabei von einem einheimischen Riesen sowie seiner Krankenschwester, die heimlich in ihn verliebt ist. Eher absurde Story, aber gut umgesetzt und mit sehr tollen Gags versehen.

23.03.14

*„Krabat“ von Karel Zeman (Tschechoslowakei 1978). Düstere Zeichentrick-Verfilmung des Kinderbuchs von Otfried Preußler. Der Betteljunge Krabat findet Zuflucht in einer unheimlichen Mühle, in der er nicht nur das Müller-, sondern auch das Zauberhandwerk lernt. Dafür jedoch muss er sich dem Meister mit Leib und Seele verschreiben, was ihn in Bedrängnis bringt, als er sich in das Mädchen Kantorka verliebt. Die Animation ist schlicht, aber dennoch gelungen. Erwähnte ich schon, dass der Film düster ist? Der Hexenmeister ist ein häßlicher, einäugiger Alter, es gibt blutige Kämpfe bis zum Tod, außerdem Särge, Totenschädel und Galgenberge. Aus heutiger Sicht (trotz Harry Potter) kaum zu glauben, was damals Kindern zugemutet wurde. Trotzdem oder deswegen: Sehr toller Film.

* = im Kino

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"Don't reach out for me," she said "Can't you see I'm drownin' too?"