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Zum Berlinale-Abschluss:
SUPERNOVA (Tamar van den Dop)
Die 15-jährige Meis lebt mit ihren Eltern und der Großmutter in einem verlassenen Landstrich an der Küste, direkt an der Kurve einer Landstraße. In das Haus crashen des öfteren Autos und sorgen so für etwas Abwechslung in der Alltagstristesse. Für Meis sind die Erwachsenen mit ihrem emotional erkalteten, überraschungsfreien Zeitlupenleben nur physikalische Körper, deren Interaktionen mit Grundsätzen wie der Trägheit der Masse und dem Energieerhaltungsgrundsatz hinreichend beschrieben sind. Hoffnung schöpft sie einzig aus der Erwartung, dass eines Tages ein schöner Mann vor die Hauswand fährt und ihre umherschweifenden Fantasien Realität werden lässt.
Sehr schönes, dezent skurriles Coming-of-Age, das stellenweise vielleicht etwas zu sehr auf der Stelle tritt und die Ästhetik der Leere und Langeweile zelebriert. Durch das nuancierte, zurückgenommene Schauspiel und die schlüssige Kamera, die einerseits die ganze Breite der Kinoleinwand für wunderbare Landschaftsimpressionen zu nutzen weiß, bisweilen aber auch über extreme Close Ups dem Blick und den Gedanken des Mädchens folgt, bleibt „Supernova“ aber auch im Stillstand noch sehenswert.
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I like to move it, move it Ya like to (move it)