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Gestern Abend im Kino:
Der Mantel (Schinjel, Shinel) (Grigori Kosinzew & Leonid Trauberg, UdSSR 1926)
Ein grossartiger Film, expressionistisch, bisweilen surrealistisch, voller einprägsamer Bilder – streckenweise eine Art filmischer Albtraum. Die Szenen im Schnee, die Spuren beim Diebstahl, die exzentrischen Figuren (Akaki Akakiewitsch wird zu einem Caligari-artigen Schlafwandler, einem irren Exzentriker), die Suche nach Gerechtigkeit, das Vorsprechen bei „wichtigen Person“ … kafkaeske Bilder, die sich festsetzen – grandios!
Begleitet wurde der Abend von Maud Nelissen am Flügel und dem Cello8ctett aus den Niederlanden. Nelissen hat Musik komponiert, die u.a. auf russische Folklore und Skrjabin (die fünfte Klaviersonate, das Prélude für die linke Hand) zurückgreift. Zum Auftakt gab’s Premier Prix de Violoncelle (Anonym, FR 1907):
Danach war das Grölpublikum netterweise auch schon ruhiggestellt (ich hatte im praktisch ausverkauften Saal die schlimmsten Befürchtungen, aber am Ende war’s ganz erträglich). Und danach gab’s als eigentlichen Vorfilm noch Charlie Chaplins The Immigrant (USA, 1917) – auch schon seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen.
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