Re: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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latho
No pretty face

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Napoleon DynamiteDie Zerstörungswut in den letzten 40 Minuten ist, CGI hin oder her, wenigstens erbaulich.

Stimmt schon, eine angenehme Maßlosigkeit – Metropolis wird zerstört beim Versuch es zu retten. Trotzdem ist das auch sehr einfallslos – es fällt eben ein Wolkenkratzer nach dem anderen um.

Napoleon Dynamite
Wenn man bei Supermans Backstory ganz von vorne beginnt, dann wird der Plot zwangsläufig etwas verzopft und umständlich, aus heutiger Sicht weiß wohl auch niemand mehr so recht, was dieser Ursprungsmist eigentlich sollte – übersinnliche Fähigkeiten sollten nicht auch noch mit einem Privatmythos erklärt werden, der schwieriger zu verstehen ist als die Tatsache, dass einfach jemand fliegen kann. Snyder nimmt die Vorgeschichte leider ernst und muss alles Schritt für Schritt visuell umsetzen.

Es ist ja nicht verkehrt die origin story an den Anfang eines Films zu setzen und gerade Supermans Herkunft (auch in übertragener Bedeutung) ist eigentlich sehr interessant: anders als in Wylies Buch Gladiator ist das Alien Superman ein integrierter god amongst men, der seine Macht hinter einem unscheinbaren Äußeren verbirgt (kein Wunder, dass fast alle Superhelden von jüdischen Nerds erfunden wurden – die Machtphantasien von verfolgten Außenseitern). Das hätte Snyder ja prima umsetzen können, stattdessen muss er unbedingt ein Krypton zeigen, dass so hässlich ist, dass Kansas dagegen heimelig wirkt. Und anders als Brando, der im ersten Superman Unmengen Millionen bekam, um einmal kurz reinzuschauen, macht es ein Russell Crowe natürlich nicht unter einer Neben-Hauptrolle. Die Tarn-Identität Clark Kent wird ja erst am Ende des Films völlig unglaubwürdig umgesetzt, wie überhaupt das Skript alles durcheinander wirft und damit mehr Schaden anrichtet als Neues einführt.

Napoleon Dynamite
Was man den DC-Verfilmungen allerdings lassen muss, ist, dass die Schauspielerwahl für die Bösewichter meistens etwas off-beat ausfällt (hier: Michael Shannon).
[…]

Das stimmt. Und er fletscht auch schön die Zähne und wirkt als würde er gleich losschreien wollen, leider macht er das nicht. Dann lieber Shannon in Boardwalk Empire als flagellantistischer FBI-Agent.

MatzNicht, dass er das nicht schon vorher ohne Hilfe von Nolan vollbracht hätte. ;-)
Dennoch ist Man Of Steel leider eine ziemliche Enttäuschung. Das Finale war auch eher überlang, ideenlos und ermüdend.

Ich sag ja, es kam mir bekannt vor. Snyder hat einen Sinn für Bilder, die vielleicht nicht subtil, aber oft genug beeindruckend sind. Das geht in Man of Steel völlig unter.

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