Re: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

Startseite Foren Kulturgut Für Cineasten: die Filme-Diskussion Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II) Re: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

#4522129  | PERMALINK

motoerwolf

Registriert seit: 25.10.2006

Beiträge: 6,343

Sorry Harry, verletzen wollte ich dich freilich nicht. Dein Review zu ROTLD hier im Thread war übrigens sogar der letzte Anstoß, mir den Film endlich zuzulegen.
Was mir an dem Film mißfallen hat? Schon eine der ersten Szenen im Lager taugt nicht viel. Die Einarbeitung Freddys durch Frank gehört mit zum dümmsten, was ich seit langem sehen durfte. Das wäre nicht so schlimm, wenn die Szene nicht so verdammt lange dauern würde. Dann die Darstellung der Jugendlichen. Ich hatte die ganze Zeit über das Gefühl, daß an dem Film niemand mitgewirkt hat, der auch nur einen Tropfen junges Blut in sich hat, sondern daß die Macher alle weit jenseits der 50 waren und einfach jedes dumme Klischee über die Jugend ausgebeutet haben. Der Gipfel ist dann der Strip von Linnea Quigley. Ich mag durchaus nackte Frauen, aber was bitte sollte denn das? Dann stört mich die Figur des Ernie Kaltenbrunner. Die Nazi-Anspielung ist im Film einfach sinnlos. Als Gag taugt sie nicht, es wird eine Erwartung geweckt, doch nichts kommt. Für mich wirkt das, als seien entweder beim Schnitt darauf aufbauende Szenen gestrichen worden oder als habe der Drehbuchautor einfach vergessen, den Faden weiter zu spinnen.
Für einen Zombiefilm sind natürlich auch immer die Gore-Szenen wichtig. Auch hier versagt ROTLD fast völlig. Wenn man beispielsweise nicht in der Lage ist, halbe Zombiehunde ordentlich zu zeigen, dann sollte man es eben einfach lieber lassen. Dieser und viele andere Effekte wirken sehr billig, kein Vergleich z.B. mit Romeros Day of the dead aus dem selben Jahr.

Natürlich hat der Film auch ein paar Stärken, allen voran den Soundtrack. Oder die Szene, in der der weibliche Zombietorso erklärt, warum die Untoten Gehirne „lieben“. Doch leider überwiegt in meinen Augen das negative. Daher genieße ich demnächst lieber noch mal Brian Yuznas Beitrag zur Reihe. Den halte für deutlich gelungener.

--

And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fame