Re: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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#4522007  | PERMALINK

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nail75Der Film stellt zu keinem Zeitpunkt Folter als unangemessen dar, es gibt nicht die allergeringste Andeutung in dieser Hinsicht.

Wie geschrieben: ZERO DARK THIRTY schildert Folter als etwas Alltägliches, nichts Skandalöses, als etwas augenscheinlich Notwendiges. Aber wie der von dir zitierte Block mit Bigelows Statement ja schon sagt, geht es hier nicht um die Legitimation von Foltermethoden als heiligstes Mittel zum Zweck, sondern am Ende eher um deren Hinterfragung. Gerade weil der Film hierzu ambivalent bleibt und kein Lehrstück im Brecht’schen Sinne anbietet, führt er letztlich beim Betrachter zu mehr gedanklichen Auseinandersetzungen zum Thema Folter, als es eine gutgemeinte, moralisch einwandfreie Doku je erreicht hätte.

EDIT: Zizek hat recht, wenn er schreibt, die Normalisierung von Folter in ZERO DARK THIRTY „is a sign of the moral vacuum we are gradually approaching.“

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