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Nein, das bestreite ich entschieden. Der Film stellt zu keinem Zeitpunkt Folter als unangemessen dar, es gibt nicht die allergeringste Andeutung in dieser Hinsicht. Es gibt auch keine Reflektion, keine Debatte, gar nichts. Insofern kann ich nicht erkennen, dass hier der „eigentliche Kern der Sache“ freigelegt wird. Der Film tut so, als würde er keine moralische Position einnehmen und genau das ist das Verwerfliche an der Sache. Denn in Wirklichkeit unterstützt er eben Folter und andere unmenschliche Praktiken. „Es passiert halt, lohnt sich darüber zu reden, am Ende kommt ja etwas gutes bei raus. Der Zweck heiligt die Mittel. 9/11 rechtfertigt sowieso alles“
Und genau diese Rechtfertigung stammt von Bigelow selbst:
Experts disagree sharply on the facts and particulars of the intelligence hunt, and doubtlessly that debate will continue. As for what I personally believe, which has been the subject of inquiries, accusations and speculation, I think Osama bin Laden was found due to ingenious detective work. Torture was, however, as we all know, employed in the early years of the hunt. That doesn’t mean it was the key to finding Bin Laden. It means it is a part of the story we couldn’t ignore. War, obviously, isn’t pretty, and we were not interested in portraying this military action as free of moral consequences.
Dennoch stellt sie es so dar, als hätte Folter eine wichtige Rolle gespielt, obwohl sie es besser weiß.
Aber am Ende sind die Geheimdienstler und Soldaten eben doch Helden, die Amerika beschützen:
In that vein, we should never discount and never forget the thousands of innocent lives lost on 9/11 and subsequent terrorist attacks. We should never forget the brave work of those professionals in the military and intelligence communities who paid the ultimate price in the effort to combat a grave threat to this nation’s safety and security.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.