Startseite › Foren › Kulturgut › Für Cineasten: die Filme-Diskussion › Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II) › Re: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)
lathoBinär? Bei Bigelow? Zero Dark Thirty ist ein ziemlich nachdenklicher Film. Allerdings kein offensichtlicher.
Der Film ist ein subtiler Versuch, dem Zuschauer Folter als angemessen zu verkaufen.
Jedenfalls war ich darüber verärgert, dass der Film so gar keine Haltung einnehmen will. Alles passiert einfach. Es ist weder ein Obama-Werbefilm, noch ein Armee- oder Geheimdienst-Werbefilm, jedenfalls kein Heldenepos. Die Charaktere sind eigentlich alles Arschlöcher, die Terroristen sind noch am ehesten als Menschen erkennbar. Aber einen Prozess des Nachdenkens habe ich in dem Film vergeblich gesucht.
Man kann Bigelow nicht vorwerfen, dass sie irgendetwas glorifiziert. Aber sie stellt Zusammenhänge her, wo keine sind und führt den Zuschauer daher auf eine falsche Fährte. Glechzeitig – und das ist das Perfide – verweigert sich sie aber der Debatte darüber. Das geht mit mir nicht.
--
Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.