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hipecacUnd?
Ich musste den Film nochmal einen Tag nachklingen lassen. Leider eher zwiespältig: Teilweise sehr eindringlich und intim – die meisten Filme über transsexuelle Hauptfiguren, selbst Fassbinders „In einem Jahr mit 13 Monden“, klammern ja deren alltägliches Leben eher aus und spitzen lieber melodramatisch stark zu. „Laurence“ besaß immer wieder schöne Momente, in denen es konkret um die Figuren ging, wie verschiedene Vorstellungen von Sexualität sich auf Beziehungen auswirken etc. Dolan hat aber wohl immer noch nicht genügend Vertrauen darin, einfach genau hinzuschauen und festzuhalten, einen nicht unerheblichen Teil des Filmes (der gemütliche 160 Minuten dauert, wrap it up!) machen wieder nur unzählige bildgewaltige Tableaus und dekorative Kunststückchen aus, die selten eine andere Funktion erfüllen als visuell zu beeindrucken. Wie gesagt, leider eher zwiespältig.
Stoker von Chan-wook Park
Hollywood bekommt asiatischen Filmemachern in der Regel eher schlecht, Chan-wook Park ist aber vermutlich der erste Regisseur, der nach einem Jahrzehnt reich an kraftmeiernden Fehlschüssen nun in den USA seinen ersten wirklich schönen Film gedreht hat. Was aber eh in erster Linie zählt: Ach, Mia!
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A Kiss in the Dreamhouse