Re: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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latho
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pinchDie Sache ist eben die, dass beide Seiten, Israelis und Araber, hier zu gleichen Teilen in ihren jeweiligen Ambivalenzen gezeigt werden. Und als es an die Frage nach dem moralischen Tun geht, wird MUNICH konkret: Gewalt erzeugt Gegengewalt, egal von welcher Seite sie nun ausgeht. Dieser Konflikt des menschlichen Handelns und Verhaltens ist das tatsächlich Spannende an dem Film.

Wenn ich mich recht erinnere, waren die arabischen Hintermänner des München-Attentats nicht gerade fein gezeichnet. Zum Zeitpunkt ihrer „Bestrafung“ waren sie vielleicht nicht gerade dabei, irgendwo Bomben zu schmeißen, aber wahnsinnig sympathisch waren die auch nicht. Das ist vielleicht für mich der Fehler des Films: Spielberg hat sich zu wenig Zeit für die Opfer des Killerkommandos genommen, so dass der Film für mich eben nicht ambivalent (oder nicht ambivalent genug war).

Edit: wie gesagt: der „ernste“ Spielberg ist ja eigentlich der Schwächere, Lincoln fand ich gut. Aber auch in War of the Worlds sind Spielbergsche „ernste “ Themen zu finden. Und was ist – das geht an gypsy – an einem „lustigen“ Spielberg so schlecht? Mein Reden seit Urzeiten: so eine Sause wie Temple of Doom muss man erstmal hinbekommen, das hat seitdem keiner mehr so toll geschafft.

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