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pinchJa, absolut! Bei schweren Themen läuft Spielberg ja häufig Gefahr, in Moralapostelei zu verfallen (AMISTAD) oder nahezu gänzlich in Kitsch und Sentiment abzudriften (SAVING PRIVATE RYAN). Bei MUNICH ist das beides nicht der Fall. Dort gibt es keine klar definierten Fronten, der Konflikt zwischen Israel und Palästina wird mit nüchternem, präzisen und sorgfältig ausgewogenem Blick behandelt. Einerseits ist das klug und souverän, andererseits auch erstaunlich wagemutig, wenn sich Spielberg, immerhin Gründer der Shoah-Foundation, dabei zu keinem einseitigen Pathos verführen lässt. Es wäre ein leichtes gewesen, hier in nur allzu offensichtliche Fallen zu tappen. Der Grat zwischen Anspruch und Kommerz ist Spielberg hierbei aber sagenhaft gut gelungen. Einer seiner besten Filme! Was genau findest du an MUNICH denn manipulativ, latho?
Ist ein bisschen her, aber das moralisch Unklare wurde mir nicht so bewusst, eher war es schon so, dass der Film die Partei des Killerkommandos ergreift. Und es einem auch ordentlich reindrückt. Außerdem fand ich ihn nicht spannend. Lincoln ist da besser.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.