Re: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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Greendale
(Regie: Bernard Shakey [Neil Young] – Kanada/USA, 2003)

Der Teufel tanzt nicht nur in leeren Taschen, sondern auch auf den Straßen von Greendale, einem kleinen Ort, der die Familie Green beherbergt: Den Großvater, die friedens- und umweltbewegte Tochter, den missratenen Cousin, der mit Drogen dealt und auf Cops schießt. Aus dieser Situation entwickelt sich dann auch eine schwere Prüfung für die Familie, wenn sie von Staat und Medien in die Mangel genommen wird…

Neil Youngs grobkörniger, verwaschener und leicht verwackelter (daher vielleicht sein Regiepseudonym „Bernard Shakey“?) Homevideo-Musikclip ist ein zuweilen etwas naiv wirkendes Plädoyer für ein respektvolles Miteinander und andererseits auch eine (plakative) Anklage gegen Staat und Industrie, die rücksichtslos ihre eigenen Kapitalinteressen durchsetzen – und Untertanen und Natur dadurch in ausweglose Situationen bringen.
„Greendale“ orientiert sich stark an den (großartigen) Songs des gleichnamigen Albums, die so gut wie immer wortgetreu und manchmal auch lippensynchron (!) umgesetzt werden. Die Geschichte wird komplett durch die Songs erzählt, es gibt keine Dialoge, keine Off-Kommentare.
Bevor man sich „Greendale“ ansieht, sollte man also überlegen, ob man nicht doch zuerst das Album anhört und sich seine eigene kleine Welt im Kopf zusammenbastelt, die man anschließend mit Neil Youngs karger Umsetzung vergleichen kann. Für Fans von Neil Young & Crazy Horse.

Eingangssequenz: http://www.youtube.com/watch?v=l6BVJavhxbY

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