Re: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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krautathaus

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Blitzkrieg BettinaBeteilige mich ja nur ungern an Forumshypes, aber den muss ich dann doch unbedingt sehen…(Und sei es dass mein Fazit – wie bei Roughale – negativ ausfällt.)

Ich fand die Einschätzung von perlentaucher.de auch treffend:

Überhaupt hat „Spring Breakers“ die dringliche und unmittelbare Qualität eines intensiv erlebten (Alp-)Traums: wenn die Sinne roh und empfindlich sind und alle Eindrücke ungefiltert in archaische Hirnregionen funken, sich auflösen in einzelne Farben, Töne, Gefühle. Ganze Szenen werden geloopt, wiederholen sich, verschoben und verdichtet, als würde man direkt eintauchen in die Tiefenschichten des Teeniebopper-Unbewussten. Ins Bild gesetzt hat diesen Trip der belgische Kameramann Benoit Debie, der zuvor unter anderem „Irréversible“ und „Enter the Void“ für den französischen Kinoextremisten Gaspar Noé gedreht hat. Vor allem die Schwarzlicht- und Neonexzesse aus „Enter the Void“ tauchen in „Spring Breakers“ bildgewaltig wieder auf. Darüber hinaus aber ist das filmische Teeniebopper-Unbewusste mindestens so sehr Ton- wie Bildraum: untermalt wird der fluide Bilderstrom von einem großartigen Voice-over aus einfältigen Floskeln, leere Mädchenstimmen hallen aus dem Off und werden im Laufe des Films mehr und mehr überlagert vom unheimlich monotonen Singsang des Gangsters Al (James Franco), der ewig gehauchten Beschwörungsformel, dem großen Versprechen: „Spring Break, Spring Break…“
http://www.perlentaucher.de/im-kino/…mosphaere.html

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