Startseite › Foren › Kulturgut › Für Cineasten: die Filme-Diskussion › Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II) › Re: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)
motörwolfFür mich ist das einer der schlechtesten Filme aller Zeiten. Nachdem ich den gesehen habe, habe ich ewig keine weiteren Allen-Filme mehr geschaut. Irgendwann hab ich dann den Stadtneurotiker gesehen, der mir aber auch nicht gefallen hat. Das war dann meine letzte Begegnung mit Woody Allen.
In letzter Zeit frage ich mich immer, ob mein Missfallen an der Synchro liegt und die Filme eigentlich genial sind, oder ob ich einfach den falschen Humor habe für Allens Werk. Vllt. hat ja jemand einen Tip, mit welchem Film ich es idealerweise noch einmal versuchen könnte.
Everything You Always… den Juggles hier rätselhafterweise so lobt, ist tatsächlich nicht besonders. Die Episoden sind meistens auf einem Witz aufgebaut und wenig mehr – die Sperma-Episode ist ok, weil sich da Allen’sche Befindlichkeiten austoben, sonst finde ich das alles sehr flach. Du solltest auch Allen im Original sehen, viele Nuancen gehen in der Synchronisation verloren. Warum du Annie Hall nicht magst, ist mir allerdings etwas schleierhaft. Wenn du allerdings mit Allens Bergman meets New York wenig anfangen kannst, dann macht es wenig Sinn, sich weiter mit ihm zu befassen. Ich würde empfehlen, es mal mit dem Frühwerk zu probieren, später gibt es doch zuviele Rohrkrepierer. Take The Money And Run ist chaotischer und witziger als Everything You Always Wanted To Know About Sex und Love And Death tiefgehender. Manhattan ist polierter als Annie Hall und Stardust Memories kontemplativer und weniger auf Pointen hingeschrieben. Sein schönster Film ist Hannah And Her Sisters, man kann es außerdem mit den Nebenwerken (nicht qualitativ gemeint) Broadway Danny Rose und Mighty Aphrodite versuchen. Wenn das gefällt, guckt man sich die ernsten Filme an.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.