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Nach zweieinhalb Monaten ohne Kino ein Wiedereinstieg nach Mass:
Daisy Kenyon (Otto Preminger, USA 1947)
und danach:
Greed (Erich von Stroheim, USA 1924)
Letzteren gab’s in einer recht guten Kopie vom BFI und mit dem langjährigen lokalen Stummfilmpianisten Alexander Schiwow (von dem ich kein Fan bin, aber er hat es mehr als ordentlich gemacht heute und der Film ist natürlich unfassbar stark, sogar mit ohne Ton, knarrenden Sitzen und hustendem Publikum wäre das grossartig gewesen!).
„Daisy Kenyon“ reicht gewiss nicht an die wirklich grossen Preminger-Filme heran (einen von ihnen „Fallen Angel“, hoffe ich noch zu entdecken die nächsten Tage, mal schauen ob „Where the Sidewalk Ends“ auch auf die grossen Höhen klimmt, wo bisher „Angel Face“ und „Laura“ und knapp dahinter auch „Anatomy of Murder“ stehen).
Fonda gefiel mir aber sehr gut, Dana Andrews eigentlich auch … aber der Star ist Joan Crawford mit ihrem höchst interessanten Gesicht, knapp gefolgt von der wunderbaren Kamera, den grossartig ausgeleuchteten Bilder.
Dass sie umkommt (zu tragisch) oder dass am Ende beide ins Taxi steigen (zu feministisch) ging wohl nicht? Der Schluss wie er ist ist zwar reichlich kitschig, aber eigentlich unerwarteter als die beiden genannten Varianten, weshalb er mir dann doch irgendwie gefiel – was aber auch mit Fondas Figur zu tun hat, der man den (ja doch zweifelhaften, was die Dauer betrifft) Erfolg gönnen mag.
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