Re: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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irrlicht
Nihil

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Sonic JuiceWieso siehst Du ein Problem darin, dass er keine Hoffnung spendet? Ich finde das nur konsequent.

Konsequent ist „Antichrist“ in jedem Fall, ja. Es geht mir übrgens nicht darum, dass ich auf einen „erlösenden“ Moment gewartet habe, mancher Geisteszustand darf auswegslos sein und ist es auch – aber mir hat tatsächlich die Empflichkeit gefehlt. An die Stelle von spürbarer Zerrissenheit treten deplatzierte Schockmomente (gerade die Stelle mit dem Fuchs, „Chaos reigns“, wirkt eher ungewollt komisch) und oftmals offene Leere (bei der ich nicht so sicher bin, ob sie als projezierende Komponte verstanden werden soll).

Womöglich erlebt man Depression sehr unterschiedlich, aber wo man meist mehr beobachtet, dass sich die Person versucht aus ihrem innerlichen Abgrund zu erheben, hatte ich hier mehr die Wahrnehmung, dass der Zustand nicht nur auswegslos, sondern geradezu gewählt ist. Das hat mich ratlos gemacht. Da war kein Mitleid, sondern eher eine seltsame Form von Abstoßung. Ein „Problem“ habe ich mit derlei Zuständen sicher nicht, aber als klares Statement, das für mich Bedeutung hat, zählen dann mehr all diese gescheiterten Protagonisten, die beim Kampf mit sich selbst zusammenklappen und nicht in der tiefen Grube anfangen sich selbst zu zerfleischen.

Wie ist denn Deine prinzipielle Einschätzung zu „Antichrist“?

@pinch: Falls Du ihn kennst, würde mich Deine Meinung natürlich auch brennend interessieren.

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Hold on Magnolia to that great highway moon