Re: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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tina-toledo
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lathoDas macht sie aber nicht mit konventionellen Mitteln der Geschichtsverfilmung, sondern nutzt auch paradoxe Mittel wie Pop-Musik (Jugend, versuchte Auflehnung) und andere Mittel, um Parallelen zu ziehen und Sympathien zu wecken für eine Figur, die sonst in den Korsetten fremd bleiben müsste. Funktionierte bei mir gut, der Eindruck, der blieb kam mir „realer“ vor, als zB bei Filmen wie Young Victoria.

Mir auch. Gerade diese „paradoxen Mittel“ gefielen mir ja, daher hätte ich Coppola den Mut gewünscht, diese komplett durchzuziehen. Sobald der Film anfängt, konkrete historische Ereignisse darzustellen (Hochzeitszeremonie, Französische Revolution), driftet er m.E. ins Konventionelle ab und die Figur wird wieder distanzierter und fremder. Eine reine Portraitierung ihres grotesken Alltags im Kreise der Versailler Hofgesellschaft mit den eingesetzten exzentrischen Mitteln hätte mir genügt, die besagten anderen Szenen fügen dem Film (im besagten klassisch gehaltenen Charakter) nichts Neues hinzu. Im Gegenteil, mich haben sie gestört. Trotzdem, meine Besternung unter dem Eindruck der Schlussszenen war etwas hart, ich erhöhe auf * * *.

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Sir, I'm going to have to ask you to exit the donut!