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Ici et ailleurs von Jean-Luc Godard & Anne-Marie Miéville
Möglicherweise das Hauptwerk aus Godards vergrabener Phase, den 70’s, als er verschwinden wollte hinter kollektiver Filmarbeit und Video-Experimenten: Fragmente einer Dokumentation über eine selbsternannte palästinensische Befreiungsbewegung im ailleurs, deren Dreharbeiten durch den Tod der Akteure abgebrochen werden mussten. Ici eine von Schauspielern gemimte französische Familie Jahre später. Ein Selbstkommentar über die Inszenierung von Realität und die Wahrheit der Fiktion mit archaischen filmischen Mitteln, simplen Videoüberblendungen, primitiven Computertafeln. Klingt bemüht und verkopft, ist aber wie stets bei Godard lebendig, sexy und (wenn man sich darauf einlassen möchte) anregend. Heute gibt es auf DVDs den Film, mehrere Audiokommentare und eine Extras Section, Godards Ciné-poèmes lieferten das schon immer gleichzeitig. Thinking man’s 3D.
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