Re: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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nachtmahr

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fokaGrenzüberschreitung ist bei Martyrs das Thema, bei Saw tumbe, lieb- und facettenlose Effekthascherei. Martyrs wirkt in ganz anderen Dimensionen, als das es Saw jemals könnte – auch wenn beide zu physischem Unbehagen führen (können) – geschenkt. Ich hatte schon befürchtet, dass jemand mit diesem fantastischen Film kommt. Widerspruch!

Innerhalb des Torture Porns nimmt „Martyrs“ eine Sonderstellung ein, bemüht sich zumindest um transgressive Überführung des (Welt-)Schmerzes in die Metaphysik, stimmt schon. Richtig überzeugend, geschweige denn gut ist er dabei dennoch nicht, weil handwerklich viel zu einfach gestrickt.

pinchIch kenne davon bis jetzt nur MAY, mit dem ich jedoch nicht wirklich was anfangen konnte (zu distanziert und mir eine Spur zu aufdringlich auf bloße Kunst getrimmt)

Sieht hier ähnlich aus, „The Woman“ werde ich mir dieses Jahr trotzdem noch anschauen: mal sehen, ob die mancherorts ventilierten Feminismus-Interpretationsmöglichkeiten sichtbar werden…

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"Wenn man richtig liest, löst man einen innerlichen kreativen Prozess aus. Die meisten Leser inszenieren einen Film. Weswegen es überhaupt kein Wunder ist und mediengeschichtlich konsequent, dass der Roman des 18. und 19. Jahrhunderts in die Erzählkino-Kultur des 20. Jahrhunderts übergegangen ist." (Peter Sloterdijk)