Re: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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nail75

Registriert seit: 16.10.2006

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UDWIch habe den Film nicht als Behandlung des Theodizeeproblems wahrgenommen. Soweit ich mich erinnere, wird ein „Gott“, „Schöpfer“ etc. auch nie konkret benannt. Vielmehr habe ich die „Spiritualität“ des Films eher in der Nähe von Heideggers Seinsbegriff wahrgenommen, wenn auch recht pantheistisch unterfüttert. Die Faktizität von Ereignissen bleibt, obwohl alles mit allem zusammen zu hängen scheint, unerklärlich.

Das bleibt sie auch im traditionellen Christentum („Gottes Plan“). Wie dort wird im Film im Himmel alles gut.
Ich habe den Film im Original nicht gesehen, daher kann ich nichts dazu sagen, wie die genaue Bezeichnung lautet, aber der Gott, der von der Familie angebetet wird, ist der christliche, protestantische Gott Amerikas.
Zum Gottesbegriff von Malick kann ich nichts sagen, auch nicht dazu, ob er von Heidegger schon mal etwas gehört oder gelesen hat. An Pantheismus konnte ich im Film nichts erkennen, er schien mir in religiöser Hinsicht filmisch unkonventionell und inhaltlich überaus traditionell zu sein.

pinchDas ist er auch nicht.

Na komm – was bedeuten dann die zahlreichen Fragen aus dem Off nach den Gründen und der Sinnhaftigkeit des Todes in Kombination mit der Auflösung?

Ein anderes Problem ist viel banaler: Die Erzählgeschwindigkeit des Films war mir zu langsam. Nach 40 Minuten fing ich an auf die Uhr zu sehen und mich zu langweilen.

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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.