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„La morte accarezza a mezzanotte/Death Walks At Midnight“ (Luciano Ercoli)
Ercoli versammelt so ungefähr 75% des gleichen Casts wie im einen Jahr zuvor erschienenen „Death Walks On High Heels“ um sich und auf den ersten Blick spricht fast alles dafür, dass „Midnight“ im Vergleich stark abfällt:
Susan Scott weniger naked (überhaupt nicht), unblutiger und kein Twist-Galore-Plot aber am Ende ist das Gegenteil der Fall und der zweite „Death“ schlägt seinen Vorgänger um Längen.
Grund dafür ist neben der ziemlich abgedrehten Ausgangslage (ein Model, willigt ein, ein Fotoshooting unter Einfluss einer neuen Droge zu machen, beobachtet dabei einen Mord, und NATÜRLICH glaubt ihr niemand), die Tatsache, dass es Ercoli trotz Verzichts auf den üblichen maskierten Killer hier viel besser versteht, das ständige Gefühl von Bedrohung zu erschaffen.
Und eine Wucht ist auch wieder die Inszenierung von Susan Scott! Überhaupt ist, wie schon in „High Heels“, die Vielschichtigkeit des weiblichen Hauptcharakters für mich eine der größten Stärken in Ercolis Filmen und für das Giallo-Genre doch durchaus ungewöhnlich: Scott ist natürlich das angsterfüllte Opfer, aber trotzdem ist sie auch resolut, trotzig, albern, intelligent und sexy.
Ach und Carlo Gentili ist wohl mein liebster Chefinspektor überhaupt:
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