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TRUE GRIT
Ziemlich gut, aber dann doch nicht ganz rund. Steinfelds Spiel ist beachtlich, ihr Teil des Drehbuchs aber schlicht zu geschwätzig… gerade in der ersten halben Stunde hat das Altkluge ja schon JUNO-ähnliche Züge. Dazu ein, zwei Szenen, die sich nicht in den Fluß des Films einfügen wollen (1vs4 vor allem, die Szene fällt irgendwie komplett aus dem Rahmen). Davon ab natürlich exquisite Bilder, Stimmungen und Darsteller (Bridges lässt wie so oft das Schwierige einfach aussehen; geil auch Barry Pepper). Trotzdem – wie schon in A SERIOUS MAN, wenn dort auch noch wesentlich stärker: Them Coens, they’re just trying a little too hard.
THE WAY BACK
Lebt vor allem von seinen starken Bildern; die Geschichte an sich sollte eigentlich Vorlage für, ähem, „mitreißendes“ Erzählkino sein, der Funke allerdings, er mag nicht überspringen. Und das, obwohl Weir bekannte Untiefen wie pathosgetränkte Filmmusik und Heldendialoge weitgehend umschifft. Irgendwas fehlt da einfach, trotz einiger von mir sehr gern gesehener Darsteller [Harris, Ronan (aber die hat ja später im Jahr noch ihren großen Auftritt), Strong].
RIO
Unterm Strich recht vergnüglich, aber doch mehr als nur eine Flügelbreite von den Schwergewichten entfernt. Das mag zum einen daran liegen, dass die Hauptfigur rein anatomisch relativ weit weg ist von uns (m.E. auch eines der Hauptprobleme von CARS, da fehlt dann einfach ein wenig „Identifikationspotential“… WALL-E als große Ausnahme), zum anderen wegen der wirklich schwachen Songs. Schön animiert ist es ohne Frage. Sehr gut auch das Gros der Sprecher, allen voran Christian Brückner, der hier als psychotischer Böswatz mal richtig Gas gibt.
THE MECHANIC
Was die Figurenzeichnung angeht deutlich von der Vorlage unterscheidbar. Dafür aber mit ziemlich guter Action gesegnet, angefangen von Stathams schickem Brückensprung zu Beginn über Fosters Apartmentgerangel bis zu versiert eingefangenen Shootouts und fliegenden Autos im letzten Drittel. Kann sich sehen lassen.
SEASON OF THE WITCH
Lustiger Fantasyquatsch, der einem in den ersten zehn Minuten allen Ernstes mit Schlachtszenen kommt, die aus Sicht des Regisseurs (das ist übrigens Dominic Sena, der seinen einzigen guten Film vor mittlerweile 18 Jahren abgeliefert hat) wohl „episch“ wirken sollen, aber dann doch aussehen, wie für zwofuffzich in *insert random eastern european country* zusammencomposed – was der Wahrheit tatsächlich ziemlich nahe kommen dürfte. Hat allerdings auch gute Seiten, die MakeUp-FX und das Produktionsdesign fand ich bspw. durchaus gelungen. Und Cage geht ja irgendwie doch (fast) immer. Noch dabei sind Ron Perlman, Urlich Thomsen und Robert „Save me, Barry!“ Sheehan.
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"This is a present from a small, distant world, a token of our sounds, our science, our images, our music, our thoughts and our feelings. We are attempting to survive our time so we may live into yours." Voyager Golden Record