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Für Resnais, Demy, Varda, Marker, Malle etc., Künstlern also die schon zeitlich vor der Nouvelle Vague kurbelten oder sich stilistisch nicht wirklich dem engeren Spät-50’s-Kreis der Cahiers du cinéma zugehörig fühlten, gab es damals in der Presse den wiederverwerteten Begriff „Rive Gauche“. Vielleicht war der gar nicht so unzutreffend? Heute wird ja alles Mögliche unter Nouvelle Vague geführt, was in den groben Rahmen von Mitte der 50’s bis Ende der 70’s fällt.
Resnais hat jedenfalls in den 80’s noch einige seiner besten Filme gedreht, „L’amour à mort“ z.B.,“Mon oncle d’amerique“, „Mélo“. Und sein schönster, verschachteltster, vergessenster Film „Je t’aime, je t’aime“ wurde auch noch nicht genannt. Ab ca. „On connaît la chanson“ beteiligt er sich eher an diesen ewig matten französischen Ensemble-Produktionen, harmlos knuffiger Beziehungskirmes, wenig originäre Ästhetik, viel TV-Produktionskitsch. Sei ihm aber gegönnt, dass er in dieser drögen Festivalware noch stets die Haare seiner Ehefrau schöner und greller inszeniert als den Rest des Filmmaterials.
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