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Napoleon DynamiteIn seiner humanistischen Transzendenz sicherlich nicht, aber der durch Nachtclubs streunende Shimura, sein berührend unverstelltes Gondelbahn-Lied, die Szene mit dem aufziehbaren Plüschhasen, das alles erwischt mich doch jedes Mal auf’s Neue kalt. War ja, wie stets bei Kurosawas besten Filmen (Dodesukaden, Akahige, Tengoku to Jigoku etc.) auch eine unmittelbare Verarbeitung eigener Krisenerfahrungen, nur dass er diese anders als in der real schwierig verlaufenden Bewältigung, also oftmals gegen seine eigenen schmerzlichen Erfahrungen eben zu im klassischen Sinne (bei Ikiru auch im Geiste von Vittorio De Sicas „Umberto D.“) filmisch abgerundeten Motion Pictures transformierte.
Du weißt doch, dass ich den nicht gesehen habe…
Aber wie Shimura auf der Schaukel sitzt, wie friedlich das eigentlich endet… Keine Frage, traurig, aber eben mit einer gefassten Haltung gegenüber dem Unausweichlichem. Das hatte mich bei dem Film an Ozu erinnert (alles weitere nicht unbedingt). Aber klar: traurig. Und natürlich ein Riesenfilm.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.