Re: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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napoleon-dynamite
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Shine a Light von Martin Scorsese

Schön gemacht. Möglicherweise der erste Konzertfilm, der es versucht, einen Auftritt in ein Sinne kitzelndes Filmwerk zu übertragen, anstelle trockenen Mitschnittes, bei dem man lediglich die Musik geniessen kann oder künstlicher Trickserei, bei der Technik die Performance erdrückt. Pulsierender Schnitt, der Soundmix auf den jeweiligen Szenenausschnitt abgestimmt (was mir anfangs etwas effektgeil vorkam, sich aber als gutes Mittel herausstellte, die gärende Chemie der Band umfassender einzufangen. Gut eingebaute Akzentuierungen im Klang, finde ich, erfordert aber viel Können und va. Interesse für die Musik, also bitte nicht beim nächsten 3sat Mitschnitt der Gypsy Kings nachmachen), exzellente Koordination zwischen distanzierten Bühnenaufnahmen und handheld details. Scorsese inszeniert sich zu Beginn des Filmes unnötig als nervöser Zampano auf der Suche nach Kontrolle und durchschnittlichen Lachern der Marke „Wo ist die Setlist“, die Idee mit dem Stoß der Billardkugel und den dabei einsetzenden title credits hatte er schon bei „The Color Of Money“, Bill Clinton spielt kein Saxophonsolo, Christina Aguilera macht sich gut und am Ende landet man wieder in den Straßen von New York. Die Musik? Harharhar. Am großartigsten war die Sleaziness von „Some Girls“ und Ende der Woche gehe ich nochmals rein. * * * *

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