„Southland Tales“ (Richard Kelly)
Nun gut, lieber halbgare Visionen als gar keine Arztbesuche.
Wirklich schlecht ist Kellys vollbepackte Zeitgeist-Comic-Schleuder nicht: die dräuenden Moby-Soundscapes flehen förmlich um eine angemessene atmosphärische Bild-Entsprechung (bekommen sie kurzfristig auf den nächtlich-nassen Straßen L.A.s) und Timberlakes Musical-Nummer bleibt wohl einziges emotionales Moment.
Wie Zeitgeist-Kino der Abteilung „Abgefahren“ auch mit Meta-Ebene und Charakteren ablaufen kann, das hat zuletzt der Burton-Schreiberling John August mit seinem Debüt „The Nines“ eindrucksvoll gezeigt.
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"Wenn man richtig liest, löst man einen innerlichen kreativen Prozess aus. Die meisten Leser inszenieren einen Film. Weswegen es überhaupt kein Wunder ist und mediengeschichtlich konsequent, dass der Roman des 18. und 19. Jahrhunderts in die Erzählkino-Kultur des 20. Jahrhunderts übergegangen ist." (Peter Sloterdijk)