Re: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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bullitt

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pinchja, die gab es. harlan, ucicky, liebeneiner, steinhoff…. aber bei all den einwürfen bezügl. opportunisten, karrieristen, blinden mitläufern etc., sollte man aber auch die internen mechanismen der damaligen UFA und deren amtsleitungen berücksichtigen. so ganz einfach wars für kunstschaffende während dieser zeit sicherlich nicht, genug land zu gewinnen, um, neben politischen auftragsarbeiten, überhaupt irgendwelche vorstellungen von kunst verwirklichen zu können. druck und repressalien waren oft groß genug, um von seiten der filmemacher entsprechende gegenwehr schon im vorfeld geschickt einzudämmen oder gänzlich auszuschalten. und nicht jeder konnte auswandern. nun ja…

Genau, Gründgens wäre auch noch so ein Kandidat. Sicher ist es richtig, dass Künstler in Deutschland keinen Freiraum hatten, in den sie sich zurückziehen hätten können. Das einzige was man ihnen also tatsächlich vorwerfen kann ist, dass sie nicht ausgewandert sind bzw. ihren Beruf nicht lieber aufgegeben haben. Ich denke, anhand der Fülle von efolgreich „desertierten“ Filmschaffenden, bietet sich der leichtfertige Vorwurf des Verweilens an die Verbliebenen an. Was da für individuelle Gründe und Überlegungen eine Rolle spielten wäre mal interessant zu wissen.

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