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dagobertfür sowas würde ich ja nicht ins kino gehen. wie war er, bullitt?
Ich normalerweise auch nicht. Musste von der Uni aus rein gehen ;-). Bin etwas zwiegespalten. Durch Wagehofers zurückhaltende und distanzierte Inszenierung gerät We Feed The World zwar nicht in die Gefahr sich in billiger Polemik zu verlieren, es entsteht jedoch der Eindruck, dass die globalen Zusammenhänge der unterschiedlichen Problematiken nur sehr vereinfacht und unscharf dargestellt werden. Auch die Platzierung eines Kommentars von Nestlé Geschäftsführer Peter Brabeck-Letmathe zum Abschluss des Films finde ich unglücklich. Er betont die Notwendigkeit eines Nahrungsmittelkonzerns, die Nahrungsherstellung als profitorientierten Wirtschaftzweig zu betrachten und weißt jegliche Kritik daran selbstgefällig als übertrieben von sich. Dieses Statement als finalen Abschluss des Films zu nutzen birgt die Gefahr, dass der Film dem Rezipienten einen eindeutigen Schuldigen präsentieren will, indem der schwarze Peter leichtfertig den erbarmungslosen Nahrungsmittelkonzernen zugeschoben wird. Der Rezipient selber wird als Verbraucher dadurch ein Stück weit von der eigenen Verantwortung befreit. Aber auf DVD sollte man ihn sich mal anschauen. Man bekommt schon ein Gefüh des Irrsinns in der Nahrungsmittelindustrie vermittelt.
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