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Anonym
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Travis(…) Malick macht gute arbeit, aber das alles verblaßt. weil Farrell nur eine insel besetzt, sich verliebt, wieder gehen muß, weil andere aufgaben auf ihn warten, sich dann Kilcher in Bale verliebt, sie heiraten, ein kind kriegen, zurück nach England fahren, dort, sich nochmal Farrell und Kilcher sehen, sie, dann aber auf der heimreise stirbt. (…)
das ist natürlich schade, dass du das so siehst. logisch dass dich der film dann dementsprechend enttäuscht zurückgelassen hat.
bei malick ist es aber nunmal so, dass sicht die storyline nicht nur in „herkömmlichen“ bahnen entwickelt bzw nacherzählen lässt. die momente dazwischen, die gesten, blicke und das oftmals überwältigende schweigen der protagonisten ist es, was die magie der malick’schen film- und erzählkunst ausmacht. klar kann man da gelangweilt abwinken, vermutlich ists irgendwie auch fatal, wenn man malicks herangehensweise lediglich an seinem kriegsfilm „the thin red line“ festmachen will/kann.
mich hat „the new world“ in seiner schönheit und vor allem in der story enorm an „days of heaven „erinnert, der neben „badlands“ zum schönsten oevre des us-amerikanischen kinos zählt. „new world“ verhält sich zu beiden filmen wie eine fortführung von malicks verständnis von liebe und verlust (weit mehr noch als „thin red line“, der ja eine auftragsarbeit war). hie wie dort gibt es die parts, in denen sich der mythos leben größer gestaltet, als die handlungen der jeweiligen protagonisten das gerne zulassen würden. und niemand erzählt besser, eindringlicher und poetischer davon. klingt geschrieben leicht kitschig und sentimental, auf der leinwand arbeitet das aber in eigenem tempo, nach eigenen codes und nach eigener grandezza.
„the new world“ ist der bisher beste film des jahres.
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