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Das eigentlich spannende an „Wolfzeit“ ist ja das Spiel mit Licht und Schatten, das potenzial kinematographische Archetypen in sich trägt, die jedoch nicht zufrieden stellend ausgespielt werden.
So rutscht der Film im zweiten Drittel in bekannte Genre-Muster zurück – wenn auch angenehm spartanisch in Szene gesetzt.
Das Finale, ein zivilisatorischer Rückfall ins dräuend Mystische, gefällt dann wieder sehr.
Alles in allem ist „Wolfzeit“ ein nicht auf ganzer Linie überzeugender Schritt hin zum Haneke-Meisterstück „Caché“.
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"Wenn man richtig liest, löst man einen innerlichen kreativen Prozess aus. Die meisten Leser inszenieren einen Film. Weswegen es überhaupt kein Wunder ist und mediengeschichtlich konsequent, dass der Roman des 18. und 19. Jahrhunderts in die Erzählkino-Kultur des 20. Jahrhunderts übergegangen ist." (Peter Sloterdijk)