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pinchich weiss nicht… nein, bei „fargo“ fand ich das gar nicht so übel. diese ganzen stillen momente sind sehr schön inszeniert. hatte da auch nicht unbedingt das gefühl, dass da jetzt so ganz bewusst irgendeine nerdigkeit damit ausgestellt oder bezweckt werden sollte. damals war ich sehr überrascht, mal keine hektische knallbonbon-tüte von den coens vorgesetzt zu bekommen. diese ruhigere nummer stand denen ziemlich gut.
Ich war angeekelt. Die Kamera positioniert sich widerlich in den Blickwinkel eines hinterwäldlerischen Zweiflers. Alle Charaktere sind nur durch eine nerdige Typisierung charakterisiert, wiederholen diese wieder und wieder und die Kamera labt sich seeeeehr langsam daran, daß dies so sein müsse. Wie bei Lynch eben. Das langweilige ewige Vexierspiel aus Identifikation und Spott mit hinterwäldlerischer Dummheit / Liebenswürdigkeit.
Von Ozu ist für „The Man Who Wasn’t There“ der kalte Stillstand des Bildes entlehnt, der komplette Verzicht auf deutliche emotionale Bewegung. Gerade diese stille Oberfläche weckt dann aber das Interesse an feineren Züge. Und gerade dieses Feine ist eben das schöne und deswegen so gar nicht kalte an dem Coen Film. Da lohnt sich ein genaueres Hinschauen.
An „Miller’s Crossing“ ist doch gerade diese komplette Sinnlosigkeit das Wunderbare. „Rasining Arizona“ und „Barton Fink“ sehe ich wie latho.
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A Kiss in the Dreamhouse