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@Juice:
Camp ist doch ein langweiliger Begriff. Für mich sind Moija Marins‘ Filme feinstes Guerilla-Kino aus Brasilien, natürlich non-budget, natürlich ohne jegliche technische Ausdruckskraft. Aber die Bewertung von Filmen hat doch keinen ewiggültigen Wertekanon a la Form durch Inhalt mal Intention. Laut den Booklets der DVDs bewegten sich die Dreharbeiten wohl so ziemlich im komplett illegalen Bereich ohne Drehgenehmigungen oder bezahlten Drehorten (Friedhöfe!). Wurden dann naturgemäß durch brasilianische Behörden zurückgehalten und nicht mal ans Ausland verschossen. Was ich sehe ist eine wunderbar unbedarfte Mischung aus Bunuel (was für plump-explosive Blitze gegen Katholizismus!) und WC Fields (dessen Filme technisch übrigens auch unterste Kanone sind).
Ansonsten mag ich „The Man who wasn’t there“ ebenfalls sehr und halte ihn für den zweitbesten Coen-Film.
Und: Viel Spaß mit den Nunsploitationkrachern!
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A Kiss in the Dreamhouse