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Sonic JuiceDer Verweis auf Napo bringt nichts, da er dazu nichts geschrieben hat außer : „ich mag den Film“ und „nette Figur“.
Das reicht doch!
Auf Historie gebe ich allgemein nicht viel. Sicherlich kann man den Film begrüßen, weil er eine pointierte Abrechnung mit den festgefahrenen gesamtgesellschaftlichen Strukturen des damaligen Brasiliens liefert, aber er funktioniert auch ohne diesen Subtext, den er ganz zweifellos in sich trägt, absolut wunderbar.
Atmosphärisch ist das Ganze unglaublich dicht (verstehe auch nicht, warum du das nicht erkennst), man spürt eine deutliche Handschrift des Auteurs Marins, und in Sachen Gestaltungswillen sucht der Film auch seinesgleichen.
Allein schon die lakonische Szene, in der Zé im Fenster sitzt und genüßlich Fleisch in sich hineinstopft, während unten vor dem Fenster die Karfreitagsprozession vorbeizieht! Das ist Nihilismus, wie er schöner eigentlich sonst nirgends im Medium Film anzutreffen ist.
Aber auch das furiose Finale auf dem Friedhof ist ganz großes Kino. Und das Porträt der Dorfgemeinschaft ist sowieso universell gültig.
Wer diesen Streifen sieht und versteht, braucht jedenfalls keine anderen Filme mehr über religiösen Fanatismus und Freidenkertum. Nebenbei ersetzt einem das Ganze im Handstreich auch noch gleich so zwei bis drei Vorlesungen über Nietzsche und den Übermenschen.
Ich bleibe dabei: Das ist alles schon verdammt toll gemacht.