Re: Meine neueste Scheibe (Vol.II)

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gypsy-tail-wind
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50 Jahre ist die Grenze … und oft gehen diese Billiglabels mit irgendwelchen Filtern über die Aufnahmen (die sie in vielen Fällen wohl schlicht von anderen CD-Reissues klauen, die ehrlichen unter ihnen machen ihre eigenen LP-Transfers, etwa die irgendwie rührenden Avid 2CD-Sets, die zum Kennenlernen gar nicht schlecht sind), was dann zu schlechtem Klang führt.

Ich denke jedoch, die wissen sehr genau, wie das Album hiess – bloss wollen sie ihren Schrott möglichst auch denen noch aufs Auge drücken, die das Album schon haben, drum schreiben sie’s nicht an. Da gibt’s auch massenhaft kleinere Reissues (Doppel-CDs mit zwei, drei oder vier Alben und sowas).

Das Album mit Hamp Hawes ist übrigens durchaus zu empfehlen, es enthält eine klasse Version von „Summertime“ und ein paar phantastische Blues-Aufnahmen („Back Home Blues“, „Hamp’s New Blues“). Es hiess im Original „Mingus Three“ und erschien auf Jubilee. Es gab davon eine offizielle CD-Ausgabe und daneben diverse eher dubiose (die Fresh Sound LP war damals vermutlich okay, weil man nicht anders an die Aufnahme kam, aber von Doxy würd ich die Finger lassen … aber wenn’s die Roulette-CD nicht mehr gibt, muss man wohl in den bitteren Apfel beissen und zur Poll Winners CD (mit Bonusmaterial, das mir spontan grad nichts sagt … die Charles-Stücke sind wohl von dessen „Word for Bird“, das aber nur wegen der Tentett-Stücke ohne Mingus wirklich lohnt, woher die Mehegan-Stücke kommen, weiss ich grad gar nicht) oder zur Doxy LP greifen (Doxy und Poll Winners sind eben auch zwei dieser Pfui-Label, die nicht mehr geschützte Aufnahmen herausgeben … das ist alles völlig legal, aber eben, Qualität sieht anders aus):
http://www.discogs.com/Charles-Mingus-With-Hampton-Hawes-Danny-Richmond-Mingus-Three/release/4729461

Den Post von 0:28 oben hatte ich ja noch editiert, während Du wohl schon am Antworten warst. Von „Money Jungle“ habe ich zwei CDs … die alte, bei der Malcolm Addey das Remastering machte (hier steht Remix, aber ich denke das ist falsch – sie enthält schon diverse Bonustracks, die LP war ziemlich kurz) und die neuere vom vielgescholtenen Ron McMaster (der die meisten Blue Note CDs der ersten Generation, ca. 1987-89, gemacht hat), die aber noch ein paar Bonustracks mehr enthält (hier). Ich behielt die Addey-CD, weil ich den Sound etwas besser mag …. aber am Ende klingen sie v.a. einfach anders, nicht besser oder schlechter, finde ich.

Was die RVGs betrifft: bei Coleman (Golden Circle Vols. 1 & 2) müssen es unbedingt die RVGs sein (und ich finde bei Bud Powell und Monk und Jackson eben auch). Aber generell sind die McMaster-CDs kaum so übel, wie sie oft gemacht wurden.

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