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Song des Tages: „John Ball“ von Sidney Carter (Info)
John Ball war ein radikaler Priester und Revolutionär im 14. Jahrhundert, der für die soziale Gleichheit aller Menschen eingetreten ist. Man weiß nicht viel über ihn. Er hat wohl in seinen Predigten die religiöse Rechtfertigung der Adelsherrschaft bestritten (ihm wird das Zitat zugeschrieben: „Als Adam grub und Eva spann, wo war da der Edelmann?“) und er war am Bauernaufstand von 1381 beteiligt (der Wat Tyler Rebellion). Der Songwriter Sidney Carter hat ihm zu Ehren eine Hymne geschrieben, die die Hoffnung und Begeisterung des egalitären Aufbruchs ausdrückt. Den Refrain muss man einfach mitsingen, wenn man dieses Lied hört. Er geht so:
„Sing, John Ball, and tell it to them all
Long live the day that is dawning
And I’ll crow like a cock, I’ll carol like a lark
In the light that is coming in the morning“
Die Version in meiner Sammlung ist nicht im Netz (das ist die der „Waterdaughters“, also von Lal und Norma Waterson zusammen mit Lals Tochter Maria und Normas Tochter Eliza). Das macht aber nichts, denn YouTube bietet Alternativen:
The Young ‚Uns – „John Ball“ (Live at the Ram Club)
The Young ‚Uns, ein junges Gesangstrio, das vor kurzem sein Debütalbum veröffentlicht hat, singen „John Ball“ als Zugabe – und die Jungs machen das gut! Der Gesang beginnt ab ca. 1:55.
Man muss den Song aber nicht a cappella darbieten:
Melrose Quartet – „John Ball“ (Live at Shrewsbury Folk Festival 2013)
Das Melrose Quartet besteht aus Nancy Kerr und James Fagan sowie aus Jess und Richard Arrowsmith. Die beiden Duos haben letztes Jahr gemeinsam das großartige Album Fifty Verses herausgebracht (hier ist der Titeltrack). Der Name des Projekts kommt daher, dass beide Paare in der Melrose Road in Sheffield wohnen. Die Stimmen der vier harmonieren prächtig. Weil’s so schön war, gleich noch die Version vom Banbury Folk Festival 2011 hinterher.
Und wenn ich gerade bei Nancy Kerr bin, nominiere ich noch einen Song des Tages für gestern nach:
Nancy Kerr & James Fagan – „Dance to Your Daddy“ (Live at the Bath Folk Festival)
Das ist ein altes Kinderlied, aber daran wird sich wohl niemand stören, wenn es so schwungvoll und mitreissend dargeboten wird wie hier. Nancy Kerr ist eine fantastische Geigerin! Die Studioversion ist übrigens genauso gut.
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To Hell with Poverty