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IrrlichtIch sehe da eigentlich vieles ziemlich ähnlich, gewichte aber wahrscheinlich ein klein wenig anders. Oder so: „Interessant“ ist für mich nicht direkt an „viel“ gekoppelt…
Nur zur Klarstellung: Das ist bei mir nicht anders. Ich habe nichts übrig für Leute, die mehr Noten als nötig spielen. Ich stoße hier nur an die Grenzen meines Ausdrucksvermögens: Fachgerecht erklären, warum ich den Gitarrenpart in „When We“ nur für mäßig interessant halte, kann ich nicht. Es ist eben eine Standard-Indie-Folk-Gitarrenbegleitung und rhythmisch etwas steif; besser kann ich es nicht sagen. Marissa Nadler hätte da mehr daraus gemacht.
Irrlicht…ich mag auch diese reduzierten Songs, die eingebettet auf einer schwach angeschlagenen Gitarre entstehen (Tiny vipers kann das beispielweise auf herausragende Weise), gerade Will Oldham hat das doch etwa auf „Master and everyone“ eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Klar, es gibt Songs wie „Hard life“ im Duet, aber es gibt auch Perlen wie „The way“ und „Joy and jubilee“ und an diesen Songs ist nicht viel dran – packender Gesang, etwas Hall, ein griffiges und ergreifendes Gitarrenmuster.
Weder bei „The Way“ noch bei „Joy and Jubilee“ ist Oldham allein; er hat da andere Musiker um sich herum (bei „The Way“ zum Beispiel einen Cellisten) und das ist auch gut so. Von daher taugt das jetzt nicht als Einwand. Aber sonst ist Master and Everyone schon ein gutes Beispiel: Viele Leute, deren Urteil ich schätze, halten das Album für ein Meisterwerk, aber mir ist es verschlossen geblieben. „Hard Life“ (melodisch stark und rhythmisch geschmeidig) halte ich für den Höhepunkt und das abgründige „Wolf among Wolves“ ist ein großer Song (neben den lyrics ist da der Akkordwechsel zum Refrain wichtig), aber insgesamt habe ich gedacht: „Ja, ist ganz gut – aber ein Meisterwerk?“ Ich versuche es aber weiterhin; irgendwann will ich schon verstehen, welchen Reiz es für andere hat.
IrrlichtUnd natürlich tolle Texte – gerade auf den Palace Aufnahmen, die ja so karg und lo-fi sind, wie der Begriff zulässt. Aber wie sollte man sich „Pushkin“ entziehen können?
Days in the Wake habe ich mir nie angehört, weil ich angenommen habe, dass es ohnehin nichts für mich ist.
Irrlicht…ich bin alles in allem schon ein großer Freund dieser langsam an Dichte gewinnenden Songs, bei denen sich die Instrumente anschleichen und mehr und mehr ineinandergreifen – wie etwa in „White fire“, dessen völlige Beklemmung ja, neben den Lyrics, in der Reduktion auf das Nötigste liegt. Da wird schon ein Kratzen an den Saiten zum Schock. Bei einem großangelegten Track würde das nicht funktionieren. Gerade diese subtilen Feinheiten sind für mich der essentielle Teil vieler vermeintlich karger Songs.
Wenn sie nur vermeintlich karg sind, dann ist es ja gut. Manche Feinheiten sind mir manchmal eben zu subtil. Im Falle von „White Fire“, das ich auch großartig finde, sind (ebenso wie bei Leonard Cohen) Text und Melodie stark genug, um die Reduktion zu erlauben (in diesem Fall sogar zu verlangen). Und es sind dann immer noch zwei Instrumente, die den Track zu dem machen, was er ist; mit Olsens Gitarre allein ist es nicht dasselbe.
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To Hell with Poverty