Re: Song des Tages Vol. II

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go1
Gang of One

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Friends – „A Thing Like This“ (2012)

Manifest!, das Debütalbum von Friends, ist insgesamt eine mittelprächtige Angelegenheit: zuviel filler, die Band nicht tight, das Klangbild an manchen Stellen mit überflüssigen Keyboard-Spuren verklebt… Aber die Höhepunkte sind wirklich sehr schön – und letztenendes ist mir ein durchwachsenes Album mit echten Höhepunkten lieber als eine solide, überraschungsfreie Platte auf einheitlich ordentlichem Niveau (wie aktuell Bloom von Beach House). Und zu diesen Höhepunkten zählen nicht nur „Friend Crush“ (immer noch ihr bester Track) oder „I’m His Girl“ (ihr Beziehungs-Manifest, das hier im Thread einmal zu Unrecht kritisiert worden ist), sondern eben auch „A Thing Like This“.

Samantha Urbani singt charmant selbstvergessen in den höchsten Tönen einen Song über – ja, was eigentlich? einen veränderten Bewusstseinszustand wohl; und dieser Song ist ausgesprochen catchy (vor allem der Refrain hat Ohrwurmcharakter, aber auch Strophe und Bridge setzen sich fest). Und an der musikalischen Gestaltung ist nichts auszusetzen; sie kommt mit wenigen, gut ausgewählten Zutaten aus: einem seelenruhig schwingenden Bass, der das Ganze trägt, einer sonnigen Rhythmusgitarre, die von rechts ein Riff und ein paar Farbtupfer einwirft, munterer, aber unaufdringlicher Percussion und wortlosen Backing-Vocals, die vor allem im Break zur Geltung kommen. Fertig ist der New-Wave-Pop-Hit.

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To Hell with Poverty