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Jerry Lee Lewis – I’m On Fire (1964; Originalversion)
Ich habe mich erst vor ein paar Tagen über eine schlechte Kritik geärgert. Darin wird mal wieder bemängelt, dass Bläser (begleiten praktisch nur dezent die Bassfigur) und Hintergrundsängerinnen eingesetzt werden. In solchem Zusammenhang ist dann oft auch von Überproduziertheit die Rede.
Ich finde, hier passt aber alles sehr gut zusammen: Jerry Lee Lewis präsentiert einen harten Rock’n’Roller, der auch von 1957/58 hätte stammen können, in (damals) aktuellem Sound. Die Bläser stören mich nicht, die (auch recht dezent arbeitende Girlgroup) verleiht dem ganzen sogar noch mehr Schwung. Hintergrundsänger wurden zwar auch schon in den 50ern eingesetzt, auch nicht nur solche, die Doo Wop-artig begleiteten, aber hier klingt der Hintergrundgesang nach (frühen) 60ern. Es gibt durchaus Sachen des Künstlers, die ich als Überproduziert empfinde, z. B. seine beiden Cover von „House Of Blue Light“ Mitte der 70ern bzw. auch auf „Young Blood“ in den 90ern (auf dem Album gibt es nich mehr überproduziertes). „I’m On Fire“ ist aber keineswegs überproduziert. Erst recht nicht, weil es nicht mehr wie seine Hits in den 50ern klingt.
M. E. ein gelungener Versuch, solch ein Stück so zu arrangieren, dass sie zeitgemäßer klingen aber trotzdem weiterhin eindeutig Rock’n’Roll sind (auch Little Richard scheint nach seinem etwas zeitgleichen Comeback manchmal ähnliches versucht zu haben). „I’m On Fire“ ist schon lange einer meiner Lieblingstracks des „Killers“ (Platz 3 oder 4).
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