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Herr Rossi
Das stimmt schon. Und faktisch war er danach sehr viel erfolgreicher, von daher ist der Begriff „Mainstream“ nicht ganz verkehrt. Aber weil er damit seinen ganz eigenen Stil gefunden hatte, eine einzigartige Stimme und eine Menge großartiger Songs interpretierte wurde er zu einer der Ikonen der Pop-Musik. Gäbe es nur seine Sun-Singles, würden sich nur Spezialisten an ihn erinnern.
Natürlich ist das alles Mainstream. Damals wurde – zumindest bei jungen Künstern – das veröffentlicht, was man kommerziell für erfolgsversprechend hielt. Vermutlich war der Druck diesbzgl. damals sogar größer als in späteren Zeiten. Auch bei SUN verfuhr man so. Davon zeugen viele Aufnahmen, die gar nicht erst veröffentlicht wurden (leider sind auch eine Menge Perlen darunter). Würde ich alles, was chart- (und mainstream-)orientiert war, ablehnen, dürfte ich nur wenig aus den 50ern und frühen 60ern hören.
Orbison Wandel ist aber derart radikal, dass man meinen könnte, er habe die Rockabilly/Rock’n’Roll-Tracks, die er bei SUN aufnahm, nicht gemocht. Andererseits scheint er aber bei Live-Auftritten durchaus auch Rock’n’Roll gespielt zu haben und längst nicht nur pflichtschuldig seinen Hit „Ooby Dooby“. Da frage ich mich, warum er nicht wenigstens eine Single-A-Seite veröffentlichte, die zumidest entfernt an den „Rocker“ Orbison erinnert. Zumindest ab ca. 1962/63 konnten doch auch härtere Sachen durchaus wieder in den Charts landen?
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