[B]Tindersticks Chocolate
„Chocolate“ enthält alles, was ich an dieser einmaligen Band schätze: Zarte Melodien, die langsam voranklingen, leicht anschwellen, wieder abflachen, im Gedächtnis immer wieder nachklingend aufleben. Schleppend und leichtfüssig zugleich, Bilder zaubernd in matten Tönungen, Bilder von Passanten, die durch Arkaden gehen, hinter denen sich Alleen horizontwärts ziehen, zur Grenze, an der Frühling und Herbst ineinander übergehen. Das, was dieser Band vom Debut an zu Eigen war, ist etwas, das die wenigsten leisten können – sie erschaffen die Jahreszeiten aus ihrer Musik heraus, fragile Strömungen, selbst Düfte; nichts fasst die Melancholie einer trostlosen Herbstnacht stärker in sich, als die tragischen Töne der „Cherry blossoms“, nichts fängt einen trüben Aprilmorgen besser auf, als die getragene Anmut von „Chocolate“ – ich war immer ein Freund von markanten spoken words, die Songs zu Haltestellen in einer unendlichen Geschichte werden lassen, zu einer Seite in einem Roman, den das Leben über einen selbst schreiben wird.
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Hold on Magnolia to that great highway moon