Ein Track, der im Grunde alles vereint, was ich an Pop mag: Trockene, kräftige Drums donnern sich voran, ein Bass schlingert luftig im Zick-Zack durch den Tonfilm aus hintergründigem Summen, Murmeln und charmanten Glöckchen – mit den ersten Sekunden bahnt sich etwas heran, das nicht minder stilvoll ist, als etwa Mobb Deeps „Shook ones pt.II“ oder die großartige Rhythmuspartie auf NAS‘ Classic „Illmatic“. Ich mag aber auch Urbanis Stimme hier sehr gerne: Nicht prätentiös oder mit sinnlosen Platittüden garniert, dann doch mehr schlicht, hauchend, einschmeichelnd im Klang, sexy und frech allemal, aber durchaus wandlungsfähig.
Das Besondere an diesem ganzen Komplex aus güldener Kette, rotem Lippenstift, Eyeliner und Blitzlicht ist aber der Song selbst: Immerzu spannend, obwohl es ja gar nicht mal so viel zu entdecken gibt. Wobei: Von Mal zu Mal beginnt sich der Takt aus seinem Gefüge zu lösen, die Lichter im Viertel werden schwächer, ein Beat klackt sich durch den Raum, Handclaps ertönen. „If you love someone, you should feel good to let them breathe“ – und die Stimme hebt ganz kurz vom Boden ab, wird subtil und direkt – und wirft sich wieder, mit dem Radio auf der Schulter in den Tumult. „I’m not just another chick, I’m his girl“ – aber ja, ein Klassiker, der alles Wesentliche in einer Zeile sagt. Und dann diese Idee, den Song am Ende nochmal anlaufen zu lassen: Sehr stilsicher, wie alles an „I’m his girl“.
--
Hold on Magnolia to that great highway moon