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Herr RossiJetzt verstehe ich weiß Du meinst, aber das ist doch kein Unvermögen, diese Sprünge in der Tonhöhe sind ihr Stil und klingen bei ihr für meine unvermögenden Ohren völlig selbstverständlich und überzeugend. Ich höre da auch keinen Unterschied zwischen live und Studio. It’s a feature, not a bug.
Ich nicht. Jetzt ist die Wahrheit endlich raus.;-)
Genau das – dass man ihren unausgegorenen Singsang als „ihren Stil“ ausgibt – hatte ich schon befürchtet! Deshalb schrieb ich ja vorsorglich über Anita Baker: „Patzer, die da nicht hingehören und auch keineswegs gewollt sind.“
Nun ja. Von mir aus kannst Du es so hören, ich höre es hingegen nach wie vor als bug. Und zwar in deutlichem Unterschied zu jenen features, die im Pop ja völlig in Ordnung sind, z.B. im Folk irgendein schräges Geschrammel eines alten Fiddle-Spielers aus den Appalachen: Das kann – nicht trotz, sondern gerade aufgrund der vielen vermeintlich schiefen Töne – sehr, sehr gut sein, tief und voller Seele sogar (muss es aber auch nicht in jedem Fall, es gibt sicher auch vertrottelte alte Fiddle-Spieler). Wenn Du nun aber die schrill-quietschenden Töne dagegenhältst, die z.B. von Kindern im Geigenunterricht hervorgebracht werden, dann weißt Du ungefähr, was ich meine: Das ist dann natürlich reiner Dilettantismus, its a bug, not a feature. Schwer zu erklären, hier muss man wohl von Fall zu Fall, von Aufnahme zu Aufnahme entscheiden. Im Fall von Caroline geht es (so höre ich es jedenfalls) nun eher in Richtung Dilettantismus.
Ja, und entschuldige den Satz über „Musikalität“, das kam ziemlich „objektivistisch“ rüber (wollte Dir hier auch nichts unterstellen). Ich weiß, wie heikel es im Pop (und überhaupt) ist, so etwas wie einen „objektiven Maßstab“ anlegen zu wollen. Ich behalte mir aber trotzdem vor, den Live-Gesang der jungen Dame, um die es hier geht, nicht sonderlich zu mögen (und zu schätzen)
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