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PatrikTrollZu Drake: Das mit der Persönlichkeit, die bei „Pink Moon“ angeblich stärker vortritt, nur weil die Songs so nackt daherkommen: Seh ich auch anders. Die Persönlichkeit eines Menschen ändert sich ja mit den Lebensphasen. „Five Leaves Left“ und „Bryter Layter“ sind genauso „persönlich“ wie „Pink Moon“, nur Drake war bei letztem eben anders drauf.
Das natürlich, andererseits erschien mir die Klangästhethik im Abschluss stets mehr das zu verdeutlichen, was Drake letztlich ausmachte bzw. für ihn ausmachen sollte. Wenn ich mich nicht ganz vertue, war gerade „Bryter Layter“ sehr weit von dem entfernt, sodass die Abkehr vom Vorherigen und Aufnahme (innerhalb von zwei Nächten?) von „Pink moon“ nur konsequent ist.
Carrot FlowerDeshalb macht der Track ja Spaß. Bei so viel Expression und Pathos würde er sicher schnell peinlich, wenn die Lyrics noch expliziter wären. Ich entdecke auch immer wieder Neues darin. Beim letzten Anhören hat mich mal wieder ihr „Your momma was heeere“ zum Grinsen gebracht – egal, ob man sich den Spruch nun an der Wand einer Gefängniszelle vorstellt (und die dazugehörige Momma dazu) oder im übertragenen Sinn im Seelenstübchen (Psychoanalyse-Kurzformel).
Die ganze Szene ist schon ein Kuriosum für sich. Zuerst entwickelt Spektor einer überblickenden Zuschauercharakter, im zweiten ist sie dann vollends involviert (oder etwa doch schon davor?). Ich finde auch „And to rise from the mud and start over and over/With the people all dead“ eher schwer zu fassen. Ganz abgesehen vom verspieltsarkastischhumorvollen Ende.
Ansonsten gibt es so viele spannende Schrulligkeiten (bspw. auch das magische „magically break“), die davon zeugen, was Spektor eigentlich ist: Nicht weniger, als eine der beeindruckendsten Künstlerinnen der Gegenwart.
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Hold on Magnolia to that great highway moon